Besser sprechen im Podcast

 

Foto: Shutterstock / Jacob Lund

Produzieren Sie Podcasts und fragen Sie sich, wie Sie Ihren Podcast auf das nächste Level bringen können? Möchten Sie eine größere Audience erreichen und fragen Sie sich, wie Sie das schaffen können? Sind Sie mit mit Ihren Inhalten und Storylines zufrieden, aber haben Sie den Eindruck, dass es im Podcast noch nicht optimal rüberkommt?

In diesem Blogartikel gebe ich Ihnen Tipps, wie Sie das große Potenzial Ihrer Stimme nutzen können. Denn als Podcaster ist die Stimme Ihr wichtigstes Arbeitswerkzeug: Sie begeistert, vermittelt die Inhalte und erzeugt Resonanz mit Ihren Zuhörenden.

Deshalb erkläre ich Ihnen, welche 4 Fehler Sie begehen können, wenn Sie Ihre Stimme im Podcast einsetzen. Natürlich gebe ich Ihnen gleich Ansätze, wie Sie diese vermeiden können.

 

Fehler 1: Sie sprechen sehr unterschiedlich zu Ihrer Zielgruppe.

Wir identifizieren uns mit Menschen, zu denen wir uns ähnlich fühlen und mit denen wir uns identifizieren können. Und daran hat auch die Stimme einen wesentlichen Anteil. Denn wenn diese ganz anders klingt, wie die Stimmen und die Sprechweise unserer Zielgruppe, dann fällt es schwerer, dass diese eine Verbindung zu uns aufbauen. Podcaster und Vloger, die z.B. aus dem Fitnessbereich kommen, klingen anders als Personen, die z.B. etwas zu Beauty, zu Fremdsprachenlernen oder Philosophie machen.

Nun ist es wichtig, herauszufinden, wer die eigene Zielgruppe ist, und wie diese spricht:

  • Setzt Ihre Zielgruppe besondere Worte und Ausdrücke ein? Natürlich sollte es nicht aufgesetzt klingen, wenn Sie diese Worte und Ausdrücke verwenden, doch hilft es eine gemeinsame Kommunikation mit der Audience aufzubauen.

  • Wie klingen andere erfolgreiche Podcaster in Ihrem Bereich? Holen Sie sich etwas Inspiration von anderen Podcastern, die schon erfolgreich mit Ihrer Zielgruppe sind. Wie sprechen diese? Wie setzen diese die Stimme ein, um die Zuhörer*innen zu erreichen?

Fehler 2: Sie zeigen Ihre eigene Begeisterung und Ihre Einstellungen nicht.

Wenn wir selbst von etwas begeistert sind, lassen sich andere davon mitreißen. Ein Podcast ist deshalb ein so erfolgreiches Format, da man einen Podcaster nach und nach kennenlernt und eine Verbindung zu ihm bzw. ihr aufbaut. Die Person steht für die Inhalte und macht sie lebendig und spannend. Wenn das nicht klappt, sagen Zuhörer*innen z.B. „Der hat sich ja selbst beim Sprechen gelangweilt.“ oder „Ich hatte nicht den Eindruck, dass er selbst von dem überzeugt war, was er gesagt hat.“

Auch wenn die Vermittlung der Inhalte der zentrale Punkt ist, sollten diese nicht zu trocken rüber gebracht werden, sondern auch eine persönliche Note erkennbar sein.

  • Es ist wenig Melodie in der Stimme: Wenn die Stimme monoton immer in der gleichen Lage bleibt, klingt es langweilig. Die Zuhörer*innen empfinden Sprecher*innen mit Abwechslung in der Stimme als dynamisch, engagiert und begeisterungsfähig. Das steigert auch die Aufmerksamkeit der Zuhörer*innen, so dass diese länger und wacher dabei bleiben. In diesem Fall sollten Sie lernen, bewusst die Melodie der Stimme und den Sprechrhythmus einzusetzen.

  • Die Worte haben keine eigene Klangfarbe: Je nachdem, über was Sie sprechen und welche Worte Sie einsetzen, ändert sich der Klang der Stimme. Sie haben eine Absicht mit Ihren Worten und Ihre Worte haben Bedeutung — das sollte durch die Stimme unterstützt werden! Stellen Sie sich vor, Sie sprechen über ein spannendes und freudiges Thema und die Stimme klingt dabei gelangweilt oder traurig. Das werden die Zuhörenden als widersprüchlich empfinden. Hier sollten Sie lernen, den Klang Ihrer Stimme passend zum Inhalt einzusetzen.

Fehler 3: Sie erzeugen eine angestrengte Atmosphäre beim Zuhören.

Die meisten Leute hören Ihren Podcast in der Freizeit und suchen eine Mischung aus spannenden Infos und angenehmer Unterhaltung. Wenn die Atmosphäre im Podcast angestrengt und gestresst ist, gehen viele Zuhörer*innen sehr schnell zum nächsten Anbieter, ohne zu wissen, ob die Qualität der Inhalte dort besser ist. Viele Zuhörer*innen sagen dann sowas wie: „Die Stimme war unangenehm.“ oder „Die Stimme ist mir nach Kurzem auf die Nerven gegangen.“

Natürlich ist es subjektiv, ob eine Stimme als angenehm empfunden wird, doch folgende Probleme mögen Zuhörende häufig nicht:

  • Man hört Sie nach Luft schnappen: Jemand presst die Worte noch mit der letzten Atemluft heraus, schnappt danach wieder hörbar nach Luft, setzt viel Atemdruck und Anspannung in die Stimme, um dann hörbar außer Puste zu kommen — dieser Stress überträgt sich auf unsere Zuhörenden. In diesem Fall sollten Sie lernen, Ihre Atempausen und die Atemtechnik passend einzusetzen.

  • Die Stimmlage ist hoch und quitschig: Jemand kickst in den höchsten Höhen und je begeisterter oder motivierender die Person sprechen will, umso höher, quitschiger und quäkiger wird die Stimme — viele Zuhörenden mögen Stimmen, die etwas entspannter und tiefer sind und ab und zu über die Tonhöhe Akzente setzt. In diesem Fall sollten Sie lernen, Ihre entspannte Stimmlage zu finden und die Resonanz Ihrer Stimme zu stärken.

Fehler 4: Sie erschweren das Verstehen der wichtigen Information.

Ihr Podcast hat sicherlich ein bestimmtes Thema oder Themenspektrum, zu dem Sie spannende Inhalte bieten möchten. Aber was, wenn diese Inhalte nicht verständlich vermittelt werden? Die Zuhörenden fragen sich sicherlich, welchen Mehrwert sie haben, wenn sie gerade Ihren Podcast anhören. Neben einer angenehmen Zeit, möchten Ihre Zuhörer*innen irgendetwas besser wissen oder verstanden haben, wenn Sie den Podcast angehört haben. Viele Zuhörer*innen sagen dann sowas wie: „Ich hatte gar keine Zeit mitzudenken.“ oder „Ich hab’ gar nicht verstanden, was Wichtig ist.“

Hier ist es wichtig, die Aufmerksamkeit der Hörer*innen nur durch die Stimme zu lenken. Folgende Probleme erschweren das Verarbeiten der Information:

  • Die Stimme hebt die wichtige Information nicht hervor: Wenn alle Worte gleich monoton sind und wenig betont wird, weiß man gar nicht, was wichtig ist. Wenn der Inhalt dann auch noch ein bisschen komplexer ist, fällt es umso schwerer, das Entscheidende rauszuhören und sich auch noch zu merken. In diesem Fall sollten Sie lernen, Betonungen und Ihr Sprechtempo bewusst und variabel einzusetzen.

  • Es gibt wenige oder keine Pausen, die das Gesagte strukturieren: Wenn es kaum Pausen gibt, kommen Sie nicht zum Atmen und Ihre Zuhörenden nicht zum Mitdenken. Pausen strukturieren das Gesagte in Sinnabschnitte und geben Zeit, diese zu verstehen. Manchmal erzeugen Sie auch Spannung und sind ein kleines dramaturgisches Element. Hier sollten Sie lernen, Pausen an inhaltlich passenden Stellen zu setzen.

 

Ihre Stimme zählt! Geben Sie sich und Ihren Ideen die Kraft, gehört zu werden.

Mit Körper-, Atem-, Stimm- und Artikulationsübungen können Sie die Variabilität Ihrer Stimme entwickeln. Jede*r kann die eigene Stimme weiterentwickeln. Dafür gibt es wirksame Übungen, die Ihnen Spaß machen werden und die etwas Zeit und Engagement brauchen, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Legen Sie heute damit los, um morgen schon einen Schritt weiter zu sein!

 

Zusammenfassung: Als Podcaster ist die Stimme Ihr wichtigstes Arbeitswerkzeug, weshalb es entscheidend ist, ihr volles Potenzial zu nutzen. Beim Einsatz der Stimme passieren Fehler in der Ansprache der Zielgruppe, in der Darstellung der eigenen Person und in der Vermittlung und Gestaltung der Inhalte. Auf all diesen Ebenen hat die Stimme einen wesentlichen Anteil, weshalb es hilfreich ist, die Stimme für den Podcast zu trainieren, um eine größere Audience zu erreichen.

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