Wie wir unsere Atemwege schützen.

 
Foto: RossHelen/Shutterstock

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Die Lungen- und die Stimmfunktion hängen direkt miteinander zusammen. Probleme und Einschränkungen der Atmung können unmittelbar zu einer belasteten Stimme führen. Aus diesem Grund schauen wir uns zwei Risikofaktoren in der Atemluft an: die Feinstaub- und die Ozonbelastung. In diesem Artikel erkläre ich Ihnen, warum diese beiden Faktoren Einfluss auf unsere Atmung und damit auf unsere Stimme nehmen und was Sie tun können, wenn Sie vermuten, dass dies Ihre Atmung und Stimme belastet.

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Die Feinstaubbelastung ist stark vom Wetter abhängig.

Gerade in Großstädten wie München oder Stuttgart werden immer wieder die festgelegten Grenzwerte für Feinstaub überschritten. Aber auch ländliche Gebiete sind betroffen und werden von den feinen Partikeln aus Abgasen, Heizungen und der Landwirtschaft stark belastet. Als Feinstaub bezeichnet man winzige Teilchen in der Luft, die mit bloßen Auge nicht sichtbar sind. Diese sinken nicht sofort zu Boden sinken, sondern werden immer wieder aufgewirbelt und verteilt, wodurch sie leicht von uns eingeatmet werden.

Was kann Feinstaub hervorrufen?

Eine hohe Feinstaubbelastung erhöht das Risiko für Allergien, Atemwegserkrankungen und Lungenkrebs. Da die Feinstaubkonzentration besonders von der Verteilung des Staubs in der Luft abhängt, nimmt das Wetter einen großen Einfluss. Bei einer sogenannten austauscharmen Wetterlage steigen die Feinstaubwerte. Ungünstiges Wetter für die Feinstaubbelastung ist vor allem fehlender Niederschlag, eine ungünstige Windrichtung, eine geringe Windgeschwindigkeit, sowie eine nächtliche Bodeninversion. Das tritt besonders oft im Winter auf, weshalb die Feinstaubkonzentration hier besonders hoch werden kann.

Was kann ich tun?

  1. Atemwege schützen und pflegen: Tragen Sie eine Maske oder nehmen Sie ein (evtl. sogar angefeuchtetes) Tuch vor Mund und Nase, wenn Sie einer hohen Feinstaubbelastung ausgesetzt sind. Das kann z.B. im dichten Straßenverkehr, in der Nähe von Industrieanlagen oder am Lagerfeuer der Fall sein. Vermeiden Sie in der Nähe dieser Feinstaubquellen körperliche Anstrengungen, die dazu führen, dass Sie besonders tief atmen. Wenn Sie Feinstäuben besonders stark ausgesetzt sind können eine Nasenspülkanne oder Kopfdampfbäder helfen, um die Stäube zu binden. Lüften Sie Ihre Wohnung zu Zeiten zu denen die Feinstaubbelastung möglichst gering ist.

  2. Atmen Sie durch die Nase: Die Luft wird beim Atmen durch die Nase gereinigt und angefeuchtet. Deshalb ist es wichtig, in Ruhe durch die Nase zu atmen und auf einen gleichmäßigen Atemrhythmus zu achten.

  3. Schadstoffausstoß verringern: Feinstaub entsteht bekanntlich aus Abgasen. Versuchen Sie deshalb, selbst auf Dinge zu verzichten, die Feinstaub produzieren: Lassen Sie das Auto stehen bzw. fahren Sie langsamer, verbrennen Sie kein Holz und versuchen Sie energiebewusst zu leben. Wenn wir alle dazu beitragen, können wir die Luftqualität in unseren Lebensräumen verbessern.

 

Die Ozonwerte sind im Sommer besonders hoch.

Im Sommer hört man es immer wieder im Radio: „Die Ozonwerte sind erhöht. Vor allem gesundheitlich empfindliche Personen sollten auf anstrengende Tätigkeiten im Freien verzichten.“ Und dann heißt es immer wieder, dass gerade Personen mit Lungenproblemen ganz besonders vorsichtig sein sollten. Von Mai bis September treten meist die höchsten Ozonwerte auf. Ozon ist ein farbloses und giftiges Gas mit der chemischen Formel O3. Im Vergleich zu Sauerstoff, den wir zum Atmen brauchen, besteht Ozon also aus drei und nicht aus zwei Sauerstoffatomen. In Bodennähe entsteht es vor allem aus Sauerstoff und Luftschadstoffen, die vorwiegend aus Autoabgasen und der Industrie stammen.

Was kann Ozon hervorrufen?

Ozon kann z.B. Augenbrennen, ein Kratzen im Hals oder Kopfschmerzen verursachen. Das Gas reizt vor allem die Lungen und die Atemwege und kann somit auch die Lungenfunktion einschränken oder Lungenkrankheiten hervorrufen. Mögliche Symptome sind Hustenreiz, Atemwegsprobleme und Kopfschmerzen. Bei Werten bis zu 180 μg/m3 besteht keine Gefahr. Ab diesem Wert von 180 μg/m3 sollten man besonders auf seine Gesundheit achten.

Was kann ich tun?

  1. Anstrengungen vermeiden: Ab 180 μg/m3 sollten alle gesundheitlich empfindlichen Personen auf anstrengende Tätigkeiten im Freien verzichten. Insbesondere Ausdauersport sollte dann an der frischen Luft vermieden werden.

  2. Tageszeiten beachten: Legen Sie mögliche Anstrengungen an der frischen Luft, wie z.B. Ausdauersport oder Gartenarbeit möglichst in die frühen Morgenstunden. Hier sind Sie einer geringeren Ozonkonzentration ausgesetzt. Es ist auch empfehlenswert frühmorgens ausgiebig die Wohnung zu lüften. 


 

Stärken Sie Ihre Atmung und damit Ihre Gesundheit!

Wenn Sie lernen, frei und entspannt durchzuatmen, können Sie Ihre Gesundheit und Ihre Stimme stärken. Wenn Sie den Eindruck haben, dass Belastungen in der Luft Ihre Lunge und / oder Stimme negativ beeinflussen, empfehle ich Ihnen, Ihre*n Hausärzt*in um Rat zu fragen. Im VOCCO-Onlinekurs “Stimmliches Warm-Up für jeden Tag!” erhalten Sie u.a. Atemübungen, um Ihre Atmung zu vertiefen und zu erweitern.

 
 
 

Zusammenfassung: Die Lungen- und die Stimmfunktion hängen direkt miteinander zusammen. Probleme und Einschränkungen in der Atmung können unmittelbar zu einem Stimmproblem führen. Deshalb gilt es, die Atemwege vor Belastungen durch Feinstaub und Ozon zu schützen und zu entlasten. Eine hohe Feinstaubbelastung erhöht das Risiko für Allergien, Atemwegserkrankungen und Lungenkrebs und der Feinstaub verteilt sich vor allem durch ungünstige Wetterlagen besonders stark. Ozon ist ein farbloses und giftiges Gas mit der chemischen Formel O3 und das z.B. Augenbrennen, ein Kratzen im Hals oder Kopfschmerzen verursachen kann. In beiden Fällen helfen bereits kleine Maßnahmen des Alltags, um die Belastung für einen selbst zu senken.

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