Wie Stimme und Stimmung zusammenhängen!

 

Quelle: Shutterstock / Roman Samborskyi

In unserer Sprache haben wir viele Ausdrücke, die den Zusammenhang von Stimme und Emotionen nahelegen: Beim Wort „Stimmung“, das eine Atmosphäre und die damit verbundenen Gefühle beschreibt, ist das offensichtlich. Auch wenn man sagt, dass etwas „stimmig“ ist, bringt man zum Ausdruck, dass es sich emotional richtig anfühlt und wir dem „zustimmen“. Aber auch bildliche Ausdrücke, wie z.B. dass man „der Stimme des Herzens“ folgt, zeigen, dass man einer Sache nachgeht, die emotional richtig erscheint.

Diese kleinen Beispiele machen einen Zusammenhang deutlich, den wir alle in unserem Alltag immer wieder spüren — sei es bei uns selbst, aber auch bei unseren Gesprächspartner*innen. Gleichzeitig sind Gefühle wie Freude, Traurigkeit, Wut oder Angst in unserer Stimme und Sprechweise hörbar und können auch an der Stimme erkannt werden. Nichts desto trotz sollte man bei der Interpretation vorsichtig sein. Warum, habe ich in diesem Artikel erklärt: „Verrät“ die Stimme Ihre Gefühle?

Hier finden Sie weitere Blogartikel, um konstruktiv mit Gefühlen und deren Auswirkung auf die Stimme umzugehen — denn natürlich, möchten wir nicht immer, dass unser Gegenüber diese erkennt:

Die Gefühle und unsere Stimmung beeinflussen unsere Körperaufrichtung und auch die Spannung unserer Muskulatur. Das verändert dann unmittelbar, wie wir atmen, unsere Stimme verwenden, artikulieren und Mimik einsetzen. Dadurch werden die Emotionen im Klang der Stimme hörbar!

Außerdem weist die Forschung daraufhin, dass es Zusammenhänge zwischen Persönlichkeitsmerkmalen und der Sprechweise gibt.

 

Die Stimme gibt einen Hinweis, wie emotional stabil eine Person ist.

Personen, die emotional eher stabil sind, haben in den Regel eine tiefere Stimmlage. Dementsprechend wirken tiefere Stimmen auf Zuhörer*innen meist souveräner, kompetenter und durchsetzungsstärker. Personen die emotional eher labil sind haben im Vergleich eine eher höhere Stimmlage. In der Stimme ist zudem vermehrt ein Zittern feststellbar. Die Stimme klingt also meist nicht so fest und stabil.

Sehr spannend ist, dass die Stimmlage von Frauen in Deutschland in den letzten Jahrzehnten merklich tiefer geworden ist. Wenn Sie wissen wollen, warum, dann lesen Sie meinen Artikel: Stimme von Frauen zeigt deren Emanzipation!

 

Die Stimme gibt einen Hinweis, wie extravertiert eine Person ist.

Personen, die als extravertiert gelten, artikulieren deutlich, haben ein höheres Sprechtempo und sprechen auch mit größerer Lautstärke. Die Stimmmelodie ist insgesamt lebendiger. Das wird von Zuhörer*innen meist als engagiert und enthusiastisch wahrgenommen. Im Gegensatz dazu sprechen introvertierte Personen eher monoton, leiser und weniger dynamisch. Abhängig vom Kontext kann das als scheu und verschlossen wahrgenommen werden.

Wie schön ist es, wenn man seine persönliche Haltung, Einstellung und Gefühlswelt stimmig zum Ausdruck bringen kann. Wenn Sie wissen möchten, welche Gestaltungsmittel Ihnen mit der Stimme zur Verfügung stehen, können Sie diesen Artikel lesen: Wie klingt meine Stimme interessant?

 

Es ist wichtig, in einem guten Kontakt zu sein und empathisch aufeinander einzugehen!

Manchmal neigen wir dazu, einen Eindruck von einer Person und eine Meinung zu haben, ohne dies zu hinterfragen. Doch das birgt die große Gefahr der Fehlinterpretation und damit auch des Missverständnisses. Dabei kann die Stimme so eine wertvolle Ressource sein, um uns empathisch und resonanzfähig auf unser Gegenüber einzustellen. Gleichzeitig kann ein Stimmtraining auch die Persönlichkeitsentwicklung anstoßen.

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Zusammenfassung: Unsere Emotionen und Stimmungen hängen unmittelbar mit unserer Stimme zusammen. Diese beeinflussen unsere Körperaufrichtung und auch die Spannung unserer Muskulatur. Das verändert dann unmittelbar, wie wir atmen, unsere Stimme verwenden, artikulieren und Mimik einsetzen. Dadurch werden die Emotionen im Klang der Stimme hörbar! Außerdem gibt es weitere Hinweise, dass auch Persönlichkeitsmerkmale in der Stimme zum Ausdruck kommen. So lassen sich die emotionale Stabilität bzw. Labilität sowie die Extravertiertheit bzw. Introvertiertheit durch die Sprechweise einschätzen.

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Referenz: Information zu diesem Blogartikel wurden aus dem Interview mit Walter Sendlmeier in Spiegel Wissen Nr. 1/2020 entnommen.